Prof. Dr. Harald Friedrich

Verstorben am 29. Januar 2017

Fakultät

Physik

Wissenschaftliche Laufbahn und Forschungsgebiete

Die Forschung von Prof. Friedrich (*1947) widmete sich der Beschreibung von atomaren Systemen, vor allem im antiklassischen, extremen Quantenregime, das in der aktuellen Forschung mit ultrakalten Atomen und Molekülen von entscheidender Relevanz ist. Spezielle Themen waren schwellennahe Streuung und Quantenreflexion, und universelle Quantisierungs­regeln für hochangeregte, schwach gebundene Zustände.

In Australien aufgewachsen, studierte Friedrich Physik in Kiel und Freiburg. Nach der Promotion im Jahre 1974 an der Universität Münster ging er als DFG-Stipendiat an die Universität Oxford, England. Bis zur Habilitation 1980 in Münster und darüber hinaus arbeitete er in der Kernphysik. Als Heisenberg-Stipendiat am California Institute of Technology (Caltech, 1981-1983) wandte er sich der Atomphysik zu und verfasste 1990 ein inzwischen in zwei deutschen und drei englischen Auflagen erschienenes Lehrbuch über Theoretische Atomphysik. Vor seiner Berufung an die TU München Im Jahre 1987 lehrte er an der Universität Münster, am Caltech,  an der LMU München und der Universität Tübingen. Spätere Auslandsaufenthalte führten ihn an das Institute for Theoretical Atomic Physics am Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics und an die Australian National University in Canberra.

    Wichtigste Auszeichnungen

    • Referent Journals of the American Physical Society (2008)

    Friedrich H, Trost J: "Working with WKB waves far from the semiclassical limit". Physics Reports. 2004; 397: 359-449.

    Friedrich H, Jacoby G, Meister CG: "Quantum reflection by Casimir-van der Waals potential tails". Physical Review A. 2002; 65: 032902.

    Friedrich H, Wintgen D: "The hydrogen atom in a uniform magnetic field  — an example of chaos". Physics Reports. 1989; 183: 37-79.

    Buck B, Friedrich H, Wheatley C: "Local potential models for the scattering of complex nuclei", Nuclear Physics. 1977; A275: 246-268.