Prof. Dr. Reinhard Kienberger
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Wissenschaftliche Laufbahn und Forschungsgebiete
Prof. Kienberger (*1971) forscht auf dem Gebiet der Attosekundenphysik. Zusammen mit seinem Team erzeugt er mit hochenergetischen Ultrakurzpulslasern die kürzesten Lichtpulse der Welt, die eine Dauer von etwa 80 Attosekunden aufweisen. Eine Attosekunde beträgt 10-18 Sekunden und verhält sich zu einer Sekunde etwa wie eine Sekunde zum Alter des Universums. Mit diesen kurzen Pulsen können elektronische Prozesse in Atomen, Molekülen und Festkörpern zeitlich aufgelöst werden. Die dadurch gewonnenen Erkenntnisse versprechen Fortschritte in molekularer Elektronik, Biophysik, Photovoltaik und Nanosystemen.
Kienberger studierte und promovierte (2002) an der TU Wien und führte dort die erste Messung von Attosekundenpulsen durch, für die sein Doktorvater Ferenc Krausz 2023 den Nobelpreis erhielt. Durch ein Stipendium der Österreichischen Akademie der Wissenschaften verbrachte er ein Forschungsjahr am Stanford Linear Accelerator Laboratory (USA, 2004). Ab 2006 leitete er eine Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching, von 2014 bis 2019 als Max-Planck-Fellow. Im Rahmen des Exzellenzclusters Munich Centre for Advanced Photonics (MAP) wurde er 2008 zum Professor für Experimentalphysik an die TUM berufen. Seit 2013 ist Prof. Kienberger Leiter des Lehrstuhls E11, Laser- und Röntgenphysik. Mit März 2018 wurde er Mitglied des Universitätsrats an der TU Graz. Kienbergers 143 Publikationen wurden ca. 15.000mal zitiert, h-Faktor 41 (2023).
Wichtigste Auszeichnungen
- Prize for Research in Laser Science and Applications, European Physical Society (2016)
- ERC Consolidator Grant (2014)
- ICO Prize in Optics, International Comission for Optics (2010)
- ERC Starting Grant (2008)
- Sofja Kovalevskaja-Preis der Alexander von Humboldt Stiftung (2006)
Schlüsselpublikationen (alle Publikationen)
Ossiander M, Riemensberger J, Neppl S, Mittermair M, Schäffer M, Duensing A, Wagner MS, Heider R, Wurzer M, Gerl M, Schnitzenbaumer M, Barth JV, Libisch F, Lemell C, Burgdörfer J, Feulner P, Kienberger R: „Absolute timing of the photoelectric effect”. Nature. 2018; 561: 374.
AbstractNeppl S, Ernstorfer R, Cavalieri AL, Lemell C, Wachter G, Magerl E, Bothschafter EM, Jobst M, Hofstetter M, Kleineberg U, Barth JV, Menzel D, Burgdörfer J, Feulner P, Krausz F, KienbergerR: „Direct observation of electron propagation and dielectric screening on the atomic length scale.” Nature. 2015; 517: 342-346.
AbstractHelml W, Maier AR, Schweinberger W, Grguraš I, Radcliffe P, Doumy G, Roedig C, Gagnon J, Messerschmidt M, Schorb S, Bostedt C, Grüner F, DiMauro LF, Cubaynes D, Bozek JD, Tschentscher T, Costello JT, Meyer M, Coffee R, Düsterer S, Cavalieri AL, Kienberger R: „Measuring the temporal structure of few-femtosecond free-electron laser X-ray pulses directly in the time domain”. Nature Photonics. 2014; 8: 950–957.
AbstractWittmann T, Horvath B, Helml W, Schätzel MG, Gu X, Cavalieri AL, Paulus GG, Kienberger R: “Single-shot carrier-envelope phase measurement of few-cycle laser pulses”. Nature Physics. 2009; 5: 357-362.
AbstractKienberger R, Goulielmakis E, Uiberacker M, Baltuska A, Yakovlev V, Bammer M, Scrinzi A, Westerwalbesloh T, Kleineberg U, Heinzmann U, Drescher M, Krausz F: "Atomic transient recorder". Nature. 2004; 427: 817-821.
AbstractBei Änderungs- oder Aktualisierungswünschen wenden Sie sich bitte an Franz Langer.