Dr. rer. nat. Daniel Andergassen

DZHK Junior Research Group/ ERC Starting Grant

Der Einfluss von Geschlechtschromosomen auf den Gender Bias von kardiovaskulären Erkrankungen
Institut für Pharmakologie und Toxikologie

Wissenschaftliche Laufbahn und Forschungsgebiete

Dr. Andergassen untersucht den Einfluss des nicht-kodierenden Genoms auf Erkrankungen. Um dies besser zu verstehen, verbindet er bioinformatische und experimentelle Wissenschaftsmethoden. Außerdem geht er der Frage nach, welchen Einfluss Geschlechtschromosomen auf die geschlechtsspezifischen Verläufe von Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben. Ein besonderes Augenmerk wird hier auf jene Gene gelegt, die der weiblichen X-Chromosom Inaktivierung entgehen können und deren Gen-Dosis somit in Frauen (XX) höher ist verglichen mit Männern (XY). Um den molekularen Mechanismus für die Geschlechtsunterschiede bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen systematisch aufzuklären, wertet das Andergassen-Labor den Einfluss von Geschlechtschromosomen und Hormonen quantitativ aus. Ziel dieser Forschung ist es, neue geschlechtsspezifische Regulationsmechanismen von Krankheiten zu identifizieren, um RNA-basierte Therapien für geschlechtsspezifische Behandlungen zu entwickeln.

Dr. Andergassen erwarb 2012 sein Diplom in Molekularbiologie an der Universität Wien. Anschließend promovierte er unter der Leitung von Denise Barlow, einer treibenden Kraft der Epigenetik. In ihrem Labor, am Forschungszentrum für Molekulare Medizin (CeMM), erstellte er die umfassendste Karte der allelspezifischen Expression in der Maus, einschließlich der Identifizierung aller geprägten Gene. Dafür entwickelte er eine bioinformatische Pipeline, welche Sequenzierdaten nutzt, um allelspezifische Expression zu detektieren. Um mehr über epigenetische Regulation zu erfahren, wechselte er als Postdoktorand nach Harvard (HSCI) in das Labor von John Rinn und Alexander Meissner, wo er sich auf die Erforschung von X-chromosomalen lncRNAs mit geschlechtsspezifischen Merkmalen konzentrierte. Außerdem gelang es ihm mithilfe seines allelspezifischen Ansatzes den Mechanismus von geprägter Gene genomweit aufzudecken. Seit 2020 leitet er eine unabhängige Nachwuchsgruppe an der Technischen Universität München am Institut für Pharmakologie und Toxikologie mit dem Ziel, den Einfluss des nicht-kodierenden Genoms und der Geschlechtschromosomen auf Krankheiten zu verstehen.

Wichtigste Auszeichungen

  • European Talent Academy fellowship (2023)
  • DZHK-Nachwuchsgruppenleiter (2022)
  • EMBO Short-Term Fellowship (2013)

Andergassen D*, Rinn JL*.: "From genotype to phenotype: genetics of mammalian long non-coding RNAs in vivo".  Nat. Rev. Genet. 2021

Abstract

Andergassen D*, Smith ZD*, Kretzmer H, Rinn JL, Meissner A.: "Diverse epigenetic mechanisms maintain parental imprints within the embryonic and extraembryonic lineages". Dev. Cell 2021

Abstract

Andergassen D, Smith ZD, Lewandowski JP, Gerhardinger C, Meissner A*, Rinn JL*.: "In vivo Firre and Dxz4 deletion elucidates roles for autosomal gene regulation". eLife 2019

Abstract

Andergassen D, Dotter CP, Wenzel D, Sigl V, Bammer PC, Muckenhuber M, Mayer D, Kulinski TM, Theussl HC, Penninger JM, Bock C, Barlow DP*, Pauler FM*, Hudson QJ*.: "Mapping the mouse Allelome reveals tissue-specific regulation of allelic expression". eLife 2017

Abstract

Andergassen D*, Dotter CP*, Kulinski TM, Guenzl PM, Bammer PC, Barlow DP*, Pauler FM*, Hudson QJ*.: "Allelome.PRO, a pipeline to define allele-specific genomic features from high-throughput sequencing data". Nucleic Acids Research 2015

Abstract

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